Seenotretter im Einsatz für erschöpfte Stehpaddlerin
Veröffentlicht von IRaBo am 16. Mai 2022
Eine erschöpfte Stehpaddlerin sorgte für einen Einsatz der Seenotretter vor der Insel Borkum.
Abendlicher Paddelausflug wird zur lebensbedrohlichen Situation: Die Seenotretter sind am Sonntagabend, 15. Mai 2022, für eine Stehpaddlerin (Stand-Up-Paddle, SUP) vor der Ostfriesischen Insel Borkum im Einsatz gewesen. Gegen den ablandigen Wind kam die schnell erschöpfte Frau nicht mehr an. Die Besatzung des Seenotrettungskreuzers FELIX SAND der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) brachte sie sicher an Land. Die Seenotretter geben Tipps, wie Unfälle auf See vermieden werden können.
Passanten beobachteten gegen 19.20 Uhr vom Südstrand Borkums aus, wie die Stehpaddlerin vergeblich versuchte, wieder an die rund 250 Meter entfernte Küste zurückzugelangen. Immer wieder stürzte sie von ihrem Board. Ablandiger Nordostwind mit vier bis fünf Beaufort (bis zu 37 Stundenkilometer) trieben sie von der Insel weg.
Die Augenzeugen wählten die Notrufnummer „112“ und informierten die Rettungsleitstelle Ostfriesland. Diese wiederum meldete sich bei der SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS – der deutschen Rettungsleitstelle See. Als die dortigen Wachleiter von der gefährlichen Lage der Frau erfuhren, alarmierten sie die Besatzung des vertretungsweise auf Borkum stationierten Seenotrettungskreuzers FELIX SAND. Gleichzeitig riefen sie über den internationalen Not- und Anrufkanal 16 den Fischkutter „Avalon“, da er sich ganz in der Nähe der Wassersportlerin befand.
Während der Seenotrettungskreuzer Kurs auf die Unglückstelle nahm, konnte die Fischkutterbesatzung die Frau aus dem etwa elf Grad Celsius kalten Wasser retten. Mit dem Tochterboot SAPHIR übernahmen die Seenotretter die Paddlerin und brachten sie an Land. Die Frau war erschöpft, aber wohlauf.

Nord- und Ostsee gehören zu den anspruchsvollsten Wassersportgebieten der Welt. Unbedingt sollten Wassersportbegeisterte vor ihrem Ausflug:
- alle relevanten Informationen, wie Wettervorhersage, Gezeitenstrom, -richtung und -stärke, erwartete Wellenhöhe sowie Wassertemperatur zusammentragen,
- eine Alarmierungs- bzw. Kommunikationsmöglichkeit wie beispielsweise ein wasserfest verpacktes Mobiltelefon mitnehmen und prüfen, ob Netzabdeckung gegeben ist,
- passende, gut sichtbare Kleidung und Rettungsweste/Schwimmhilfe anlegen,
- mit jemandem Begleitung vereinbaren und aufeinander aufpassen.
Unter sicher-auf-see.de gibt es weitere wertvolle Tipps für verschiedene Wassersportarten.
Dort können Wassersportler außerdem die Broschüre „Sicher auf See“ kostenfrei bestellen und Informationen zur Sicherheits-App SafeTrx der Seenotretter erhalten, die kostenlos für iOS und Android in den AppStores verfügbar ist. Einfach die Checklisten in der App zum Saisonstart abhaken. Diese können individuell für Fahrzeug oder Sportart angepasst und gespeichert werden.
Über die Seenotretter
Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) ist zuständig für den maritimen Such- und Rettungsdienst in den deutschen Gebieten von Nord- und Ostsee. Zur Erfüllung ihrer Aufgaben hält sie rund 60 Seenotrettungskreuzer und -boote auf 55 Stationen zwischen Borkum im Westen und Usedom im Osten einsatzbereit – rund um die Uhr, bei jedem Wetter. Jahr für Jahr fahren die Seenotretter mehr als 2.000 Einsätze, koordiniert von der SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS, der deutschen Rettungsleitstelle See (international: MRCC = Maritime Rescue Co-ordination Centre). Die gesamte unabhängige und eigenverantwortliche Arbeit der Seenotretter wird ausschließlich durch freiwillige Zuwendungen finanziert, ohne Steuergelder. Seit Gründung der DGzRS 1865 haben ihre Besatzungen annähernd 86.000 Menschen aus Seenot gerettet oder drohenden Gefahren befreit. Schirmherr der Seenotretter ist der Bundespräsident.
Text: Mitteilung der DGzRS
Bild: Archivfoto: DGzRS – Die Seenotretter / Alexander Krüger
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