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Kreativ im Wattenmeer unterwegs

Veröffentlicht von am 1. Mai 2020

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Trotz Lockdown mit Kreativität und Eifer im Wattenmeer unterwegs: 

Nationalpark-Informationseinrichtungen bleiben für ihre Gäste aktiv

Eigentlich war schon alles für die kommende Saison und den spätestens zu Ostern erwarteten Besucheransturm bereit: Programmhefte waren frisch gedruckt, Watt- und Salzwiesenführungen mit neuen Ideen gespickt, besondere Vorträge, Wochenendaktionen und Wanderausstellungen organisiert sowie motivierte Mitarbeiter-Teams zusammengestellt. Aber dann kam doch alles ganz anders als geplant für die 18 Nationalpark-Häuser und -Besucherzentren am niedersächsischen Wattenmeer: Mitte März mussten sie – genauso wie alle anderen touristischen Einrichtungen in Niedersachsen – Corona-bedingt für die Öffentlichkeit schließen. Nun ist es zwar eindeutig ruhiger geworden zwischen Greetsiel und Cuxhaven und von Borkum bis Wangerooge. Doch völlig zurückgezogen haben sich die „Schaufenster zum Wattenmeer“ nicht – ganz im Gegenteil!

Auf dem Nationalpark-Schiff Feuerschiff Borkumriff waren alle Vorbereitungen für die Teilnahme an der „SAIL Amsterdam“ im August 2020 getroffen, doch nun wurde auch diese Großveranstaltung abgesagt. Zeit also fürs Team, sich auf die Ausbesserung und Aktualisierung der Wattenmeer-Ausstellung, neue Veranstaltungsideen und die Einarbeitung der neuen Mitarbeiterin zu konzentrieren.
Weiterführende Links zum Feuerschiff Borkum Riff:

In den Häusern selbst geht es nämlich überaus lebendig zu. Zum einen müssen die in den Aquarien lebenden Tiere weiterhin versorgt werden. Diese Aufgabe übernehmen meist die jungen Teilnehmenden am Freiwilligen Ökologischen Jahr oder Bundesfreiwilligendienst, die – trotz der ihnen ermöglichten Freistellung vom Dienst – oft vor Ort geblieben sind und sich mit Herzblut bei der Aufrechterhaltung des Betriebes engagieren. Vorhandene Fische, Krebstiere und Muscheln müssen gefüttert, neue Arten besorgt, die Becken gereinigt und Informationen für zukünftige Gäste aktualisiert werden. Zum anderen gilt es jetzt, einzelne Ausstellungselemente oder ganze Räume zu überarbeiten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nutzen dabei den fehlenden Besucherverkehr, um beispielsweise das Kinofilm-Angebot aufzustocken, technische Module zu reparieren, die Walskelette mal gründlich zu putzen oder Wandtafeln neu drucken zu lassen. Ziel ist es, alle hoffentlich bald wiederkehrenden Gäste mit frischem Wind und tollen Informations- und Naturerlebnis-Angeboten zu faszinieren und für das Wattenmeer zu begeistern.

Besonders aktiv und kreativ zeigen sich die Nationalpark-Informationseinrichtungen momentan in ihren virtuellen Netzwerken, ganz nach dem Motto „Wenn Sie nicht in den Nationalpark kommen können, bringen wir Ihnen das Wattenmeer nach Hause.“ Viele Häuser und Besucherzentren spicken ihre Facebook- oder Instagram-Kanäle regelmäßig mit aktuellen Bildern von der erwachenden Natur, veranstalten Quizze und Schatzsuchen, führen Theaterstücke für Kinder auf, machen virtuelle Rundgänge durch die Ausstellungen oder Führungen ins Watt, bieten ihre Produkte teilweise auf Online-Shops an und halten so den Kontakt mit ihren Fans und Followern. Während sich die Natur im frühlingshaften Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer fast ohne menschliche „Zaungäste“ nun also prächtig entfalten kann, sorgen die Wattenmeer-Expertinnen und Experten vor Ort dafür, dass davon auch – zumindest virtuell – Notiz genommen werden kann. Ein Blick in die verschiedenen Soziale-Medien-Kanäle lohnt daher sehr!

All diese Aktivitäten online und offline können und dürfen jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Nationalpark-Informationseinrichtungen während des Corona-Lockdowns fast keine Einnahmen generieren. Durch ausfallende Veranstaltungen für einheimische Gruppen oder einzelne Gäste, durch die Schließung der Ausstellungen und den teils reduzierten Personaleinsatz mangelt es an Eintritts- und Veranstaltungsentgelten sowie an Spenden durch direkte Besucherkontakte. Daher freuen sich alle Nationalpark-Häuser und -Zentren natürlich sehr darauf, ihre Gäste möglichst bald wieder persönlich begrüßen und ihnen ihr Wattenmeer durch informative, unterhaltsame und für alle zugängliche Naturerlebnis-Möglichkeiten näherbringen zu können. In der Zwischenzeit gilt: Sie bringen ihnen das Wattenmeer nach Hause.

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Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer

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