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Heimatmuseum Dykhus

Veröffentlicht von am 29. Januar 2020

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Mein Besuch im Heimatmuseum Dykhus

Wenn ihr denkt, im Winter kann man auf Borkum nichts machen, dann werde ich in den nächsten Wochen meines Praktikums eure Meinung ändern.

In der kühlen Jahreszeit kann man zwar weniger unternehmen als im Sommer, aber es gibt auch im Winter ein paar schöne Orte die man auf Borkum besuchen kann.

Ein Besuch im Heimatmuseum Dykhus ist unbedingt empfehlenswert.

Schon von außen konnte ich erkennen das es spannend wird, weil das Gebäude, in dem das Museum untergebracht ist, um ca. 1700 erbaut wurde und somit schon über 300 Jahre alt ist.
Es ist ein ehemaliges „Gulfhaus„, also ein Wohnstallhaus.
Mensch und Tier lebten unter einem Dach, unterteilt in Stall – und Wohnbereich.
Der Name „Gulf“ bezeichnet den Raum zwischen 2 „Gebinten“ (bestehend aus 4 aufrechten Hauptständern, in dem ehemals auch die Stallungen für das Nutztier waren)

Bereit für die Führung?

Um in das Heimatmuseum zu gelangen, ging ich durch ein riesiges Portal aus 2 aufrechten Walkinnknochen. Das verdeutlicht schon im Vorfeld, wie groß so ein Walfisch sein kann und ist auch ein Hinweis auf die vergangene Walfängerzeit Borkums.

Als ich hinein ging, wurde ich freundlich vom Museumsführer Tjark Steemann begrüßt.
Zahlreiche Ausstellungsstücke informieren über das Inselleben Borkums aus vergangener Zeit bis in die Gegenwart hinein. Thematisch unterteilt in Seefahrt, Walfängerzeit und die touristische Entwicklung finde ich hier randvolle Vitrinen mit Bildern, Büchern, Haushaltsgegenständen, Trachten, Kleidungsstücken und Waffen. Über Jahrzehnte hinweg gesammelt und zusammengetragen.

Das ist ja ein dickes Ding !!

Ich ging weiter  und setzte mich auf die Bank. Dann sah ich auf einmal, das ein 15 Meter langer Pottwal über mir hing.
Aber, was macht der da?

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1967 wurde ein Schwertwal, Orca, auf Borkum angespült. Die Insel Borkum hatte sich leider zu spät dafür interessiert, somit ist der Orca im Frankfurter Senckenberg-Museum gelandet.
1998 strandete ein Pottwal vor der nordfriesischen Halbinsel Eiderstedt.
Die Insel Borkum bekam ihn als Ersatz für den Orca, der 1967 auf der Insel angespült wurde.

Und nun hängt im Heimatmuseum Dykhus ein 15 Meter langer Pottwal über meinem Kopf.

Der Rundgang

Die Führung begann, der Museumsführer stellte sich vor und erzählte schon von Anfang an viel über die Insel. Er sagte, das sich das Museum in einem Gulfhaus befindet und erklärte was ein „Gulf“ ist (ein Gulf ist eine Kammer).

Als erstes ging ich durch das Wohnhaus vom Gulf und sah alte Möbelstücke und Einrichtungsgegenstände von früheren Zeiten. Die ausgestellten Räume sind umfangreich im Stil der Zeit um 1850 ausgestattet.
Zu den Räumen zählt eine Kammer ( ein Wohnraum ) und eine Küche.

Eine witzige Geschichte verbirgt sich hinter dem Kackstuhl. Das ist ein Kinderhochstuhl mit Töpfchen und einer Fußheizung, die so ähnlich funktioniert wie ein Stövchen.

Dann ging es in die Butze. Das ist das Schlafzimmer, was auch das höchste Zimmer im Haus war, weil sich dort drunter der Keller befindet.
Eine Schlafbutze ist wirklich sehr klein.

Ich ging in den Hauptausstellungsraum wo sich der große Wal befindet. Dort erfuhren wir auch, warum die Betten früher so klein waren. Das liegt daran, das man zur damaligen Zeit in aufrechter Position geschlafen hat. Man hat früher vermutet, das sich in liegender Position zu viel Blut im Kopf ansammelt und man dadurch sterben könnte.
Auch erklärt wurde die frühere Bedeutung vom Spruch „Leg mal einen Zahn zu“. Der Spruch ist beim Kochen entstanden, als man früher noch ein Feuer zum Kochen brauchte. Über dem Feuer hing ein Topf der an einem Kesselhaken befestigt war, sodass man den Topf tiefer oder höher ziehen konnte.

In dem Raum stand auch eine Zisterne.
Eine Zisterne ist ein unterirdischer oder abgedeckter Sammelbehälter für Trink- oder Nutzwasser, der vom Sonnenlicht abgeschirmt das Wasser frisch hält.

Diese ausgestellte Zisterne stammt aus dem ehemaligen Haus Teerling/Dykman in der Neuenstraße 11 – Vermutlich 1680 wurde diese erbaut und ist im Innenraum mit 332 Delfter Kacheln ausgekleidet. Jede Fliese wurde handgefertigt, somit ein Unikat und wertvoll. Sammler zahlen für bestimmte Motive und Originale bis zu 3000 Euro.
Zur damaligen Zeit waren diese Fliesen auch ein Zeichen von Wohlstand und in der Beschaffung sehr teuer.

Die Rudolf Akkermann Halle

Hier geht es unter anderem auch um die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS)

Es ging danach in eine Halle die sich mit dem Thema Nordsee beschäftigt. Dort steht das Rettungsboot „Otto Hass“, das von 1894 bis 1922 im Einsatz war. Das Boot besteht aus Aluminium, weil Holz als Material für ein Rettungsboot ungeeignet ist. Aluminium Rettungsboote können sich wieder automatisch durch eingebaute Auftriebskörper ausrichten wenn sie kopfüber im Wasser liegen und sind dadurch fast „unsinkbar“.

In dieser Halle geht es auch um die Funktonsweise von einem Leuchtturm, deren Reichweite, durch die Entwicklung der Fresnelschen Stufenlinse durch den französischen Physiker Augustin Jean Fresnel, enorm gesteigert wurde. Aufgrund der Umdrehungszeit der Lichter besitzt jeder Turm eine eigene Kennung.

Auch in der Raumfahrt hat Borkum einen kleinen Namen. Wernher von Braun testete 1934 den Abschuss von zwei Raketen auf der Insel.

Sand, Sand und noch mehr Sand

Dann ging es in einen Nebenraum wo ich fast von Sand erschlagen wurde, weil dort zwei Schränke voll mit Behältern mit Sand standen. Der Sand ist aus aller Welt dem Museum zugeschickt worden. Sandproben von Mauritius, Afrika, Asien, Amerika und viele mehr.

Abseits vom Sand waren da auch viele  Meeresbewohner wie zum Beispiel verschiedene Krabben, Krebse und Korallen. Über 200 Vogelarten die im Wattenmmer heimisch sind und unter anderem auf Borkum gefunden wurden.

Weitere Fotos


Deine Meinung
  1. Lothar   am   31. Januar 2020 at 16:56

    Hallo Mateusz,
    ein sehr gelungener und interessanter Beitrag mit einer schönen Fotodokumentation.
    Ein gelungener Start für Dich bei Radio Irabo. Wir wünschen Dir für Deine Zeit alles Gute, viel Arbeit und vor allem vieeeeel Spaß bei der Arbeit. Wir sind schon ganz gespannt auf die Dinge, die da noch kommen werden.
    Der Anfang war schon einmal gut, dabei sagt man doch immer „aller Anfang ist schwer“.

    • Mateusz Kaminski   am   5. Februar 2020 at 13:07

      Vielen Dank Lothar für Deinen Kommentar.
      Ich finde es sehr toll, dass dir mein erster Beitrag gefällt und du ihn Interessant findest.
      Spaß beim Praktikum hab ich schon und hoffe, dass es auch so bleibt. Es werden auf jeden Fall noch viele andere spannende Beiträge von mir kommen auf die du gespannt sein kannst. Der Anfang war auch schwer, aber ich hab ihn überstanden und wie es scheint, gut gelungen ist er mir auch.

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